Leon Fiand (*1992 in Kassel) ist der Spross des Künstlerehepaars Fiand/Groß und steht seinen Eltern im Umgang mit dem Werkstoff Holz in nichts nach!

Biografie
1992 geboren in Kassel
2012 Abitur an der Theodor- Heuss- Schule in Homberg/ Efze
seit 2012 an der Berufsfachschule für Holzschnitzerei und Schreinerei des Landkreises Berchtesgadener Land, Fachklasse Bildhauer; Gesellenverabschiedung
2015 Studium Bildhauerei/ Schwerpunkt Figur an der Burg Giebichenstein in Halle/ Saale

FAMILIENBANDE: Zur Ausstellung Holzhochdrei der Fiand-Groß-Gang (von Michael M. Marks)

Familienbande: Das klingt wie Viererbande, nur mit drei, und kreativ statt kriminell. Wobei, kriminell ist nur das System, aber dazu später mehr ...


Wieder einmal ist die Galerie am Dom kreativ und innovativ, vor allem schnell beim Zugriff auf besondere Möglichkeiten und nicht wiederkehrende Chancen. So ist es uns gelungen, die künstlerische Blutsverbandelung von Mutter-Vater-Sohn erstmals in der Geschichte der Familie Fiand-Groß in eine Ausstellung zu packen und zu präsentieren. Das finden wir sensationell und werden einen Teufel tun, uns diese Premiere entgehen zu lassen!


Dabei gehören wir längst nicht in die Kategorie derer, die immer ihr Quartett komplettieren müssen, ferner nicht zu denen, die unter Zwang drei Künstler unter dem Deckmäntelchen der Begrifflichkeit „Holz“ zusammenschnüren und -pressen. Nein, im Gegenteil: Wir sehen und schätzen deren Unterschiedlichkeit und nutzen die individuelle Ausprägung eines jeden Teilnehmenden wie ein Puzzleteil. Und spüren, wie ganz Eigenes zu einem großen Neuen zusammenfügt wird.


Selbstredend ist der Ursprung allen Schaffens für diese Ausstellung jenem Habitat im Knüll geschuldet, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen, gleichzeitig aber mittags mit der Kettensäge (mein Gott, ist die laut!) Radau gemacht werden darf, ohne dass anzeigewütige Nachbarn rotangelaufen die Ordnungshüter terrorisieren. Hier ist die Welt noch in Ordnung. Hier, wo man das Wissen um den Rohstoff Holz, dessen Bearbeitung und seine natürliche Reaktion mit Begeisterung umsetzt und sich anschließend, nach getaner Tat, die Hände am glimmenden Ofen wärmt. Ein Kleinod. Die Uhren ticken langsamer, wenn allerdings eine Ausstellung vor der Tür steht, verdreifachen sie ihr Tempo. Es ist ein Ort langanhaltender Diskussion der Schaffenden und inzwischen auch Lehrenden, der Raum und Zeit für Reflektion gibt, aber auch Platz bietet, alleine vor sich hin zu werkeln, sich zurückzuziehen und Erfahrenem pragmatisch Gesicht und Ausdruck zu verleihen, jeder auf seine ART. Ist es nachvollziehbar, dass Kristina Fiand den Frauen, die eben noch da im Ort einkaufen waren, wo man Lebensmittel liebt, als Edekafrauen Gestalt verleiht, ist es gleichwohl verwunderlich, dass sich Ernst Groß über seine Porschemutanten mit dem Thema Porsche auseinandersetzt, gerade dort, wo diese Symbole von zeitlosem Design und „Ich hab es geschafft“-Mythos praktisch nie vorbeikommen. Ich habe unlängst auf unserem Domplatz gleichzeitig fünf gesehen! Ernst, wie lange brauchst Du dafür?! Und dann Leon, der die Kleider gepackt, den elterlichen Herd verlassen hat und nun ein Studium beginnt – handwerklich und im kreativen Kopf schon so weit, montiert er auf die frisch umgezogenen Kleiderbügel seine Kopfskulpturen und stellt sie dem ausrangierten Kinderspielzeug gegenüber. Starfighter und Phantom, ob da die Old-School-Fliegerbrille genügt?!


Betrachtet man nun also die Edeka-Damen genauer, ich vergesse nie die Landfrau in Tracht mit der Adidas-Tasche oder die Dame mit der Brillo-Box, dann ist die Lust, das System ironisch zu hinterfragen, ebenso spürbar wie die Lust an der Veränderung, sei es bei dem Volkswagen Enterprise oder bei Leons Kapriolen mit den sojabefüllten Kunststofffischchen.
Es ist, als stünden die drei Künstler vor uns, mit einem Transparent, auf dem steht: „Ich mach mir die Welt, widewide wie sie mir gefällt." Mit einem kleinen, feinen Unterschied, sie brauchen weder Plakate an Holzlatten noch einen Herrn Nilsson, um dem System die dunklen Seiten aufzuzeigen, dem Alltag, der blind macht ... Mitnichten: Hat doch – jeder für sich – seine Kunst, die wir von der Galerie am Dom so sehr lieben! HUURRAAHHH!

 

 

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