Sahin Celikten
Gegen Leinwand ausgetauschte Fotografie bildet den Malgrund des aus Ostanatolien stammenden Künstlers Sahin Celikten, der in Deutschland lebt und arbeitet. Dabei ist das Foto lediglich grobe Vorgabe dessen, was dort in pastos-flächiger Malerei in realistischer Manier passiert, die sich gerne aber auch dazu hinreißen lässt, in abstrakter Formensprache zu schwelgen. Was sich im ersten Moment nach Gegensätzen anhört, wird, wenn man es visualisiert, zu einem harmonischen Ganzen fernab jeder Gewöhnlichkeit…
Biografie
1988 geboren in Diyarbakir/Türkei
2004-2008 Studium an der „Anatolian Fine Arts High School“ Diyarbakir
2008-2012 Studium der Kunstpädagogik an der Marmara Universität Istanbul mit Schwerpunkt Malerei, Zeichnung, Fotografie und Grafik mit Bachelor-Abschluss
2010/2011 Studiensemester an der JLU Gießen mit Stipendium
2012/2013 Masterstudium Kunstpädagogik an der JLU Gießen
2013 Einzelausstellung in der Galerie am Dom
2014 art KARLSRUHE mit der Galerie am Dom
2015 Inselmaler Sylt
Zu den Arbeiten von Sahin Celikten
Die Bilder Sahin Celiktens sind eigenwillige Kombinationen von Fotografie und Malerei, denn als Malgrund nutzt er eigene Fotografien alltäglicher Schauplätze und Situationen. Diese Fotos werden durch das Aufziehen auf Metallplatte zu Leinwänden, die er, mal mit Pinsel und Farbe, mal mit Pastellkreiden, bearbeitet. Seine Malerei reicht dabei vom Fotorealismus über die zarte Zeichnung bis hin zur Abstraktion.
Die Sujets sind absolut städtisch, zu ihnen gehören vor allem Stadt-Landschaften — von der Parkbank über Häuserfronten bis hin zu U-Bahnstationen, Interieurs und Porträts. Die Motive sind in den Gemälden in ihrer Grundstruktur stets erkennbar, aber häufig stark überzeichnet oder verfremdet. Auf den ersten Blick sieht man realistische Objekte, doch beim intensiven Betrachten der Bilder fängt die Abstraktion an: Farbflächen, gestische Strukturen und Muster stoßen aufeinander, öffnen eine fremde Sicht auf scheinbar Bekanntes und bergen die Chance des Neuverstehens und Neuinterpretierens.