Christo & Jeanne-Claude - Ten Untold Stories

Christo (1935 - 2020) und Jeanne-Claude (1935 - 2009) haben einige der atemberaubendsten Kunstwerke des 20. und 21. Jahrhunderts geschaffen und sind damit in die Kunstgeschichte eingegangen.

Vor allem durch ihre spektakulären Verhüllungen und Aktionen (z.B. die des Reichtags in Berlin, des Pont-Neuf in Paris oder des Projekts der Gates im Central Park in New York) haben sie in der Kunstwelt internationales Renommee erlangt. Mit ihren imposanten Arbeiten haben sie die konventionellen Muster von Malerei, Bildhauerei und Architektur radikal infrage gestellt. Denn ihnen gelangen Werke, die auf eigenwillige Art dezent, fein, fragil und poetisch wirken – es sind reale Visionen. Das Spiel von Vergänglichkeit, Monumentalität und Imagination sind Hauptaspekte der Projekte der Künstler. Indem sie Objekte verhüllen, werden sie umso sichtbarer. Das fertige Projekt ist zwar das eigentliche Kunstwerk, dem Resultat liegen aber jahrelange Recherchearbeiten und Vorstudien zugrunde. Oftmals auch als Skizzen, die zeigen welch großartiger Zeichner Christo war.
Bereits 1968 nahmen die beiden an der documenta teil. Die Verhüllung kleinerer Objekte, die in limitierter Auflage auf den Kunstmarkt gebracht wurden, war für die künftige Laufbahn des Künstlerpaares besonders wichtig, da sie zur Finanzierung der Projekte beitrugen, die immer aufwendiger wurden und teils Jahrzehnte brauchten, bis sie realisiert werden konnten.
Zuletzt wurde 2021 posthum der L’Arc de Triomphe in Paris verhüllt. In einem der letzten Interviews, das wir erleben durften, äußerte sich Christo zu seinen Träumen, dass er die Verhüllung des Triumphbogens gerne erleben würde. Dieser Wunsch wurde ihm leider nicht erfüllt. Sein Team - die working family - setzte es ihm und Jeanne-Claude zum Gedenken in Paris, da wo alles begann, um.
In der Ausstellung sind Collage-Grafiken von Christo & Jeanne-Claude und limitierte Fotografien von Wolfgang Volz zu sehen, der exklusiv die Projekte als Fotograf begleitete und als das Auge von Christo und Jeanne-Claude gilt.
Seine Aufnahmen sind das, was von den einmaligen und temporär limitierten Installationen bestehen bleibt. Seit 1972 sind seine Fotografien fest autorisierte Elemente des Gesamtkunstwerkes, die aus einer langjährigen, tiefen Verbindung mit dem Künstlerpaar entstehen.
Wolfgang Volz lebt und arbeitet in Stockholm.